Neuzelle
Sonderpreis
2015

Museum Himmlisches Theater

Planungsteam

Architekturbüro Berger & Fiedler, Cottbus

Bauherr/in

Stiftung Stift Neuzelle

Tragwerksplanung

Dr.-Ing. Peter Thieme, Cottbus (†)

Landschaftsarchitektur

hochC Landschaftsarchitekur, Berlin

TGA-Planung

Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Ellrich GmbH, Eisenhüttenstadt

Innenarchitektur / Ausstellungsplanung / Lichtplanung

tecton GmbH, Berlin

Kommune / Genehmigungsbehörde

Gemeinde Neuzelle

Aus der gesetzlichen Verantwortung der Stiftung „Stift Neuzelle“ für den Erhalt der ehemaligen Klosteranlage entwickelte sich diese außergewöhnliche Baumaßnahme. Unterschiedliche Nutzungsanforderungen und anspruchsvolle Vorgaben der Denkmalpflege galt es in Einklang zu bringen. 

Wichtigster Bestandteil des Projektes ist die beispielhafte Präsentation der Neuzeller Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab im "Museum Himmlisches Theater" mit einem neu geschaffenen, im Berg verborgenen Ausstellungsraum von 30 m x 11 m x 7 m sowie das klimatisierte Depot für ca. 250 bemalte Bildtafeln und Kulissen. Der Museumsneubau ist so angelegt, dass er sich in der Topographie nicht abzeichnet. Im Foyer des grundsanierten Kutschstalls wird der Besucher an die religiöse Thematik der Heiligen Gräber herangeführt. Ausstellung und Informationstresen sind hier behutsam in die wiederhergestellte historische Innenarchitektur eingefügt. Neben dem Pfarramt finden in den geräumigen Zimmern des Obergeschosses 25 Internatsschüler ein temporäres Zuhause. Eingebettet zwischen Stiftsplatz mit den neu verlegten historischen Pflasterungen und den Weinbergterrassen entfaltet dieses Projekt seine beeindruckende Atmosphäre – neue Architektur nicht sichtbar.

Ein hohes Maß an Verantwortung im Umgang mit Geschichte und modernen Anforderungen gebührt den Architekten, Ingenieuren, Landschaftsarchitekten, Bauforschern, Restauratoren, Archäologen und TGA-Planern. Als Anker einer ganzen Region wird die ehemalige Klosteranlage mit ihrem jüngsten Projekt verschiedenster Ansprüche gerecht. Die Wiederherstellung historischer Bausubstanz als Zeugnis der Geschichte, die öffentliche Präsentation und gesicherte Unterbringung von einzigartigem Kulturgut, die dauerhafte Nutzung eines Denkmals, die Verbesserung von Arbeits- und Lebensbedingungen,die Erhöhung der Attraktivität und Stärkung der Wirtschaftskraft können als Aufzählung der positiven Auswirkung der Baumaßnahme natürlich nicht abschließend sein.