Prenzlau
Nominiert
2021

St. Marienkirche

Planungsteam

Krekeler Architekten Generalplaner GmbH, Brandenburg an der Havel

Bauherr/in

Evangelische Kirchengemeinde Prenzlau

Tragwerksplanung

Krekeler Architekten Generalplaner GmbH Brandenburg an der Havel

Weitere Beteiligte

Historische Bauforschung, Dirk Schumann, Berlin

Kommune / Genehmigungsbehörde

Prenzlau

Die bauschmuckreiche St. Marienkirche in Prenzlau ist ein denkmalgeschütztes Wahrzeichen der Stadt sowie ein bedeutsames Backsteingotikgebäude im gesamten norddeutschen Raum. Die markante Ostfassade dominiert die Innenstadt, welche kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges schwere Verluste an historischer Bausubstanz erlitten hat, darunter auch Dach und Gewölbe der stadtbildprägenden Kirche. Nach ersten Sicherungsmaßnahmen Ende der 40er Jahre hat es bis zum Jahr 1970 gedauert, bis der Wiederaufbau starten konnte, welcher sich bis in die heutige Zeit erstreckt hat.

Die zum Baukulturpreis eingereichte Rekonstruktion des Kirchengewölbes in traditioneller Handwerkstechnik stellt insofern einen Höhepunkt in der örtlichen Geschichte dar, die vor über 70 Jahren begann. Die Einwölbung eines Kirchenlangschiffes nach dem baukonstruktiven Vorbild der Hochgotik stellt dabei eine besondere Leistung dar, denn die unzähligen, statischen Zwischenzustände beim Einwölben sind selbst mit modernster Technik kaum darzustellen. Mehrere hundert Tonnen Steine wurden in akribischer Handarbeit in Form von 21 Gewölbekappen zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk verarbeitet. Das Ergebnis ist ein Zeugnis der Handwerkskunst auf einem bemerkenswert hohen Niveau.

Ein aus dem Ruhestand gerufener Maurer konnte dieses beeindruckende Wissen an die nächste Generation weitergeben. Dieser Wiederaufbau in Rekordzeit, der Mut und das Vertrauen der Beteiligten in das Handwerk, das hohe Niveau der Ausführung, die Weitergabe historischer Handwerkstechniken und nicht zuletzt die Wiederherstellung dieses außergewöhnlichen Raumgefüges verdient nach Ansicht der Jury eine Nominierung im Rahmen des Baukulturpreises.