Tag der Architektur 2025
Am letzten Juni-Wochenende bietet sich wieder die Gelegenheit, die breite Vielfalt aktueller Architektur kennenzulernen: Bauten unterschiedlichster Nutzung, Größe und Lage, Häuser aus Stein, Holz, oder Glas, Neubauten ebenso wie Umbauten und Sanierungen. Die Fachleute, die sie gestaltet haben, ermöglichen allen Interessierten den Zugang – durch offene Türen und durch die Erläuterung ihrer Entwurfsideen.
Am 29. Juni 2025 lädt die Brandenburgische Architektenkammer zum bundesweiten Tag der Architektur und präsentiert 36 Gebäude und Außenanlagen. Architektinnen und Architekten bieten auch dieses Mal Führungen an. Einige von ihnen öffnen zudem ihre Büros, um ihr gesamtes Arbeitsspektrum vorzustellen.
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Die Vielfalt des neuen Bauens zeigt sich besonders im behutsamen Umgang mit dem Bestand. Dem Trend des Vorjahres folgend können mehr instandgesetzte, umgebaute und umgenutzte Gebäude besucht werden, als neu errichtete. Die Beispiele beweisen, wie durch sorgfältige Planung bestehende Bauten gerettet und aufgewertet werden. Neben dem Erhalt der gebundenen Rohstoffe, Energie und Emissionen sowie der Reduzierung des Flächenverbrauchs bewirken Reparatur und Weiterentwicklung von Altbauten neue Impulse und mehr Lebensqualität für unsere Orte in Stadt und Land.
Paradebeispiel für einen neu geschaffenen Identifikationsort ist das Bürgerzentrum Rheinsberg. Drei desolate historische Gebäude in zentraler Lage wurden durch sensibel eingefügte Ergänzungen zu einem modernen Verwaltungssitz mit Bürgersaal und Bibliothek veredelt.
Ähnliches gelingt am Molkenmarkt in Brandenburg an der Havel. Hier wurden stadtbildprägende Baudenkmäler wiederhergestellt, während anstelle der rückwärtigen Ruinen eine neue Hofbebauung für Seniorenwohnen und Gemeischaftseinrichtungen entstehen.
Die Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger gewinnt ebenso in Frankfurt (Oder), wo sich das vormals düstere, in Teilen gotische Rathaus von Frankfurt (Oder) durch die Überdachung des Innenhofes und ein geniales Erschließungskonzept zum einladenden Haus der Stadtgesellschaft wandelte.
Wiederbelebung und Attraktivitätssteigerung funktioniert auch in kleinem Maßstab, wie etwa in einem Dorf am Ruppiner See. Das Gasthaus „Kastanie“ in Karwe durch die Sanierung des historischen Festsaals und einen neuen Kiosk im Biergarten reaktiviert. Wenige Schritte weiter mutierte der schäbige Rohbau des früheren Konsums durch eine übergestülpte gläserne Hülle zu einem als Ferienhaus genutzten Raumwunder.
Dass selbst die Platte viel Potenzial bietet, wurde schon mehrfach belegt. Im Quartier 8 in der Potsdamer Gartenstadt Drewitz erhielten sieben Bauten vom Typ WBS 70 verbesserte Grundrisse und erweiterte Balkone, so dass die Häuser nun hell und freundlich wirken. Eine markante Fassade der DDR-Moderne zitiert das Haus der Musik in der neuen Potsdamer Mitte. Vor der Glasfront des Neubaus hängen sternförmige Metallelemente in Erinnerung an die Fassade der Fachhochschule, die hier einst stand.
Erleben Sie die architektonische Vielfalt, und lassen sich am 29. Juni zeigen, welchen Beitrag Architektinnen und Architekten für die gute Baukultur in Brandenburg leisten.