

Die Bibliothek im Bahnhof Luckenwalde wird mit dem Baukulturpreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet, weil es den Architekten gelungen ist, das Raumprogramm der Bibliothek in das bestehende Bahnhofsgebäude so einzupassen, dass der Nutzungswechsel an keiner Stelle zu funktionalen und formalen Zwängen führt und ohne dass das Bahnhofsgebäude seine Identität und seine Erinnerungswerte verliert. Eine ebenso wesentliche Leistung des Entwurfs ist das Anfügen eines expressiven Erweiterungsteils, der nicht nur das Innere um einen spannungsreichen und dynamischen Raum erweitert, der im Innern besonders den jugendlichen Nutzern Anreize bietet, aber auch städtebaulich eine starke Markierung setzt, die den Platz in der richtigen Art fasst, abschließt und gleichzeitig seinen Auftakt bildet und dem Ort eine unverwechselbare Identität, auch für die Bahnbenutzer, verleiht. Für den Mut, diese Architektur im öffentlichen Raum zu platzieren und so die auch kontroverse, aber notwendige öffentliche Diskussion über die Form der eigenen Stadt anzuregen, gebührt auch den betreffenden Verantwortlichen der Stadt Luckenwalde eine ausdrückliche Anerkennung.