
Architekten schaffen Räume.
„Altbau als Rohstoff – und als Inspiration“
Am 25. Juni 2017 war wieder bundesweit Tag der Architektur: in Brandenburg wurden 36 Objekte und Freianlagen vorgestellt, die in den vergangenen drei Jahren im Land entstanden sind. Es wurden unterschiedliche Architektur, Landschafts- und Innenarchitekturbeispiele nach dem Motto der Brandenburgischen Architektenkammer gezeigt: Architekten schaffen Räume.
Die Übersicht aller 36 Objekte und Freianlagen, die am Tag der Architektur 2017 teilgenommen haben, finden Sie unten stehend aufgeführt.
Eindrücke zum Tag der Architektur 2017
Nach Rückmeldung der Kolleginnen und Kollegen schwankt in der Regel die Teilnehmerzahl der Besucher zum Tag der Architektur in Brandenburg stark. Daher ist die richtige Einschätzung über den Besucherandrang für die teilnehmenden Architekten und Architektinnen schwer vorherseh- und einschätzbar. Durchdachte Vorbereitung sowie Improvisationstalent und Kommunikationsgeschick helfen dann natürlich, wenn plötzlich über 120 Personen vor der Tür stehen und Interesse an einer Führung durchs Objekt zeigen. Mit organisatorischer Unterstützung durch Bürokollegen, Freunden und Verwandte, einer ausreichenden Anzahl von Füßlingen und der richtigen Grundeinstellung aufgrund der vielen interessierten Besucher, gelingt dann das Kunststück, dass sich alles regeln lässt, die gute Laune nicht durchs Wetter verdorben wird und alle Besucher sehr interessiert den Ausführungen der Verantwortlichen lauschen und viele Fragen stellen können.
In Güterfelde wurde die Architektin Beate Kalus mit 200 Besuchern im Tagesdurchschnitt konfrontiert, als Sie über ihren Umbau des ehemaligen Heizhauses in ein modernes Atelier-Wohnhaus, das sich auf dem denkmalgeschützten Außengelände des Schlosses in Güterfelde-Stahnsdorf befindet, berichtete. Selbst als am späten Nachmittag dann noch das Fernsehen, zwar angekündigt, aber verspätet auftauchte, überwog immer noch die Freude über das große, so positive Interesse der Öffentlichkeit an Ihrem Objekt und den vielen guten Gesprächen mit den Teilnehmern.
Ruhiger ging es in Perleberg zu, wo Stefan Kunzemann im Laufe des Tages lediglich 20 Besucher in seinem multifunktionalen Veranstaltungszentrum im historischen Judenhof begrüßen konnte. „Den großen Ansturm hatte ich ohnehin nicht erwartet, da das Gebäude bereits stark diskutiert wurde und durch die öffentliche Nutzung vielen Perlebergern bekannt ist“, so der ortsansässige Architekt. Dafür gab es interessante Gespräche, jeder Besucher bekam Kaffee und Kuchen sowie intensive Erklärungen zum Genius loci und der Verwandlung einer heruntergekommenen Autogarage in einen graublauen Edelstein.
Rund 60 Architekturfreunde aus der Prignitz besichtigten in der Kleinstadt Kyritz die Kindertagesstätte. Architekt Timm Kleyer und Bauamtsleiterin Katharina Iredi schilderten anschaulich, wie es an dem Standort zur aufwändigen Restaurierung eines maroden Fachwerkhauses und zu einem großzügigen modernen Neubau kam, der in Kubatur und Materialität auf seine Umgebung Bezug nimmt. Klar erkennbar wurde vor der Gebäudegruppe, wie wichtig eine Bebauung an genau dieser Stelle für die Geschlossenheit des Stadtbildes war. Und beim Rundgang im Inneren begeisterten nicht nur die durchdachte Raumaufteilung und sauber durchdetaillierte Oberflächengestaltung, sondern auch der Blick hinaus. „Durch die großflächigen Fenster haben die Kinder tolle Aussichten auf die verwinkelten Hinterhöfe und alten Dächer der Stadt“, erläuterte Kleyer. „Und merken gleich, dass man hier wunderbar leben kann“, ergänzte hoffnungsvoll die Bauamtsleiterin.