Bewertungssysteme Nachhaltiges Bauen: Entwicklung – Unterschiede – Verwendungsmöglichkeiten
Mit dem Begriff des „Nachhaltiges Bauens“ verbinden die Stakeholder im Bauwesen unterschiedlichste Fragestellungen. Nachhaltiges Bauen wird dabei gerne reduziert auf Energieeffizienz, die Auswahl von „Öko-Baustoffen“ oder auch auf „gesundes“ Bauen.
Der Ansatz einer ganzheitlichen Betrachtung und einer qualitativen wie quantitativen Bewertung wurde in Deutschland vor rund 15 Jahren entwickelt. Nationale Systeme wie DGNB, NaWoh, BNK und BNB sowie internationale Systemen wie beispielsweise LEED oder BREEAM können für differenzierte Betrachtungen und Zertifizierungen herangezogen werden.
Im Rahmen der Fortbildungsveranstaltung werden die verschiedenen Bewertungssysteme in ihren Grundzügen vorgestellt.
Am Beispiel der nationalen Systeme wird die Systematisierung nach Hauptkriteriengruppen wie der
- Ökologischen Qualität,
- Ökonomischen Qualität,
- Soziale - funktionale Qualität sowie die
- Querschnittsqualitäten der technischen Qualität und der Prozessqualität erörtert.
Im Detail wird an ausgewählte Kriterien in Verbindung mit Praxisbeispielen die Schutzzieladressierung sowie der damit verbundene Performance-Ansatz vorgestellt.
Aufbauend auf den Grundinformationen wird die Bedeutung von Zertifizierungssystemen im Bereich der Bundesförderung durch BMWK und BMWSB detailliert für die Förderung Klimafreundlicher Neubau (KfN) des BMWSB aufgezeigt. Mit dem Seminar erhalten die Teilnehmenden somit ein Verständnis zu dem in der Neubauförderung anzuwendenden Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude - dem QNG. Neben der Vorstellung der allgemeinen sowie der speziellen Anforderungen des QNG’s, wird auf das Sonderthema der Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus eingegangen.
In einer abschließenden Betrachtung soll der eigentliche Mehrwert systematisierter Planungsinstrumente im Bereich des nachhaltigen Bauens diskutiert werden, damit Planende auch weiterhin zukunftsfähige Antworten für die gestellten Anforderungen finden können.
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich vor allem an Architektinnen und Architekten im Kontext Gebäude und den damit verbundenen Nachhaltigkeitsanforderungen im Rahmen von Zertifizierung und Förderung (KfN), nimmt aber auch Bezug zu Außenraumanforderungen. Somit ist es in Teilen auch interessant für Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten.
Lernziel
Lernziel der Fortbildung ist die Vermittlung von Grundlagenwissen zu den in Deutschland genutzten Bewertungs- und Zertifizierungssystemen des nachhaltigen Bauens (u.a. DGNB, BNB, NaWoh, BNK etc.). Das vermittelte Wissen unterstützt die Teilnehmenden in der Entscheidungsfindung im Hinblick möglicher Qualifizierungen zu Auditorinnen u. Auditoren/ Koordinatorinnen u. Koordinatoren oder Nachhaltigkeitsexpertinnen u. Nachhaltigkeitsexperten.
Methodik
Onlinevortrag in abgeschlossenen Themenblöcken, mit Praxisbeispielen und Zeitfenstern für Rückfragen und Diskussion.
Inhalt
Überblick zu den in Deutschland etablierten Bewertungs-/Zertifizierungssystemen.
Vorstellung wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekte aufgeschlüsselt nach Schutzzielen und Bewertungsgegenstand (bspw. Gebäude, Außenanlage etc.).
Nachhaltigkeitsbetrachtungen im Kontext unterschiedlicher Stakeholderperspektiven.
Sonderthema „Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus“.
Zertifizierungssysteme in der Bundesförderung KfN (QNG)