Brandenburgischer Baukulturpreis 2021
Den Brandenburgische Baukulturpreis 2021 erhielten Abelmann Vielain Pock Architekten aus Berlin für die Sanierung und Erweiterung des Amtsgericht Königs Wusterhausen. Das 1894 errichtete Gebäudeensemble ist eines der größten, erstinstanzlichen Gerichte im Land Brandenburg und dokumentiert die Geschichte der Rechtsprechung aus dem Kaiserreich bis heute. Vor Beginn der Arbeiten an dem Erweiterungsbau wurde das gesamte Ensemble als Denkmal erkannt und unter Schutz gestellt. Das Amtsgericht steht in vielerlei Hinsicht für ein hohes Maß an Baukultur: neben der Unterschutzstellung beeindruckt die Qualität der offensichtlich im Dialog zwischen Planenden, Bauherrschaft und Nutzern getroffenen Entscheidungen auf allen Ebenen. Die gut proportionierten und in Bezug auf die Repräsentation eines demokratischen Rechtsstaates sehr bewusst arrangierten neuen Räume lassen hochkomplexe und notwendige Sicherheitseinrichtungen dezent in den Hintergrund treten. Nicht zuletzt ist es gelungen über die Materialwahl und die Behandlung der Oberflächen Bezüge zwischen Alt und Neu aufzubauen, ohne die Schichten der Geschichte zu verwischen.
Sonderpreise erhielten mit der Sanierung der Gewölbebrücke über die Schwarze Elster bei Neudeck ein gemeinschaftsbildendes Denkmal der Ingenieurbaukunst, mit dem Alexander Haus in Potsdam, ein Sommerhaus aus den 1920er Jahren, das heute als Ort der Bildung und Versöhnung genutzt wird und mit der Mensa Klosterfelde in Wandlitz ein Neubau in Holzbauweise, der als Beitrag zum decarbonatisierten Bauen überzeugte. Der Initiativpreis ging an den Verein Hof Prädikow e.V. für die Entwicklung der „Scheune Prädikow“ als einen Ort des gemeinschaftlichen Lebens und Arbeitens.