Tag der Architektur 2024
Einmal im Jahr gibt es die Gelegenheit, hinter die Fassaden zu schauen und Räume zu erleben, die Architektinnen und Architekten in jüngster Zeit geschaffen haben: Wohnräume, Lernräume, Arbeits- und Geschäftsräume, Räume für Kultur, Sport und Begegnung, aber auch Hof-, Platz- und Gartenräume. Es sind Räume, die sonst meist nicht öffentlich zugänglich sind und die in Begleitung von den Fachleuten, die sie gestaltet haben, erkundet werden können.
Am 30. Juni 2024 lädt die Brandenburgische Architektenkammer wieder zum Tag der Architektur und präsentiert 31 Gebäude und Außenanlagen. Architektinnen und Architekten bieten auch dieses Mal Führungen an dem Sonntag an. Einige von ihnen öffnen zudem ihre Büros, um ihr gesamtes Arbeitsspektrum vorzustellen.
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Die Bauwende hin zu einer vermehrten Nutzung des Bestandes und der damit einhergehenden Einsparung von Ressourcen und Energie scheint in Brandenburg voll im Gang zu sein. Dieses Jahr sind erstmals mehr Sanierungen, Umbauten und Erweiterungen zu besichtigen als pure Neubauten. Eine erfreuliche Entwicklung, zumal dabei charakteristische Gebäude erhalten und wiederbelebt werden, die auf ihre Umgebung abstrahlen und damit die baukulturelle Entwicklung der Dörfer und Städte befördern.
In Kyritz wird das Areal des ehemaligen Franziskanerklosters, das lange brach lag, zum attraktiven Kulturstandort entwickelt. Als erstes entstand dort eine neue Stadtbibliothek in der ehemaligen Brennerei, die mit hohen Räumen und panoramaartigen Ausblicken lockt. Das frühbarocke Jagdschloss Fürstenwalde mit seinen beeindruckenden Gewölben verfiel trotz Denkmalschutz. Nach fünf Jahren Bauzeit ist es nun vorbildlich instandgesetzt und wird von der Stadt für Veranstaltungen genutzt. Selbst ein banales Platten-Doppelhaus vom Typ WBS 70, wie in Müncheberg, birgt Potential. Durch Öffnungen in Decken und Wänden überrascht das heutige Ferienhaus mit großzügigen Raumdimensionen.
Wohnungsbauten sind zahlreich vertreten, vom Tiny House in Neuruppin bis zur Genossenschaftssiedlung in Bad Belzig. Räume zum Wohnen werden sorgsam in den historischen Bestand eingepasst, wie etwa in Nauen, wo eine alte Brauerei umgenutzt wurde. Das Aufgreifen ortstypischer Bauweisen steht auch bei Neubauten im Vordergrund. So in Caputh, wo ein Einfamilienhaus mit einem offenen Innenraum an das vormalige Bootshaus auf dem Seegrundstück erinnert. Spannende Räume sind auch in vielen Bildungsbauten zu entdecken, in Kindergärten, Schulen und Sporthallen. Die neue Kita in Töpchin, ein kompakter Bau in Holzbauweise, verzichtet auf Flure und beherbergt im Zentrum einen von oben belichteten Bewegungsraum. Die Kita Märchenland in Wittenberge, ebenfalls in Holz konstruiert, nimmt dagegen eine Baumgruppe in ihre Mitte und bildet mit vier Baukörpern ein geschütztes Atrium.
Erleben Sie neue Raumeindrücke und lassen Sie sich zeigen, welche vielfältigen Ideen Architektinnen und Architekten für die gute Gestaltung unserer gebauten Umwelt in Brandenburg haben.
Veranstaltungen am selben Tag - Architektur-Route
Schauen Sie sich auch gern in der Umgebung um, planen eine Architekturroute oder ähnliches. Am selben Tag öffnet z. B. das Internationale Fledermausmuseum Julianenhof im Naturpark Märkische Schweiz seine Pforten.
Angeboten wird unter anderem eine Führung, die auf die besondere Architektur von Eiskellern eingeht. Zusätzlich führt eine MitMachAktion in die Kunst des alten Handwerks des Steinschlägers ein.
10 Uhr Führung Eiskeller mit Ursula Grützmacher
11 Uhr Vorführung Steinschlägerhandwerk mit Kurt Zirwes
Weitere Informationen über das Internationale Fledermausmuseum Julianenhof finden Sie unter: www.fledermausmuseum-julianenhof.de
Publikation „Eiskeller in Berlin und Brandenburg“ von Norbert Heintze
