Tag der Architektur 2023
Wie immer am letzten Junisonntag, lud die Brandenburgische Architektenkammer am 25. Juni 2023 zum bundesweiten Tag der Architektur. 29 Gebäude und Außenanlagen wurden präsentiert – aktuelle Bauten, die der Öffentlichkeit sonst meist nicht zugänglich sind. Architektinnen und Architekten boten auch dieses Mal zwischen 13 und 18 Uhr fachkundige Führungen an. Einige von ihnen öffneten zudem ihre Büros, um das gesamte Spektrum ihrer Arbeit vorzustellen.
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Der Klimaschutz gilt heute auch in der Architektur als vordringlichste Aufgabe, weswegen die Reduzierung von Energie und Ressourcen beim Planen und Bauen immer mehr in den Fokus rückt. Die größten Einsparungen lassen sich indes durch die Weiterverwendung von Bestandsgebäuden erzielen, in deren Material große Mengen Energie, und damit CO2, gebunden sind.
Die Auswahl der zu besichtigenden Projekte spiegelt die aktuellen Entwicklungen wider. Selbst stark gealterte und vernachlässigte Bestandsbauten werden durch behutsame Instandsetzung und geschickten Umbau zu neuem Leben erweckt. Nicht nur ihre physische Substanz ist zum Wegwerfen zu kostbar, sie besitzen auch ideelle Werte als prägende Bausteine der Dörfer und Städte.
So hat z. B. die Stadt Finsterwalde einen anhaltenden Schandfleck zum Juwel veredelt. Die Gebäude der leerstehenden Schaeferschen Tuchfabrik,darunter eine denkmalgeschützte Shedhalle, wurden gestalterisch anspruchsvoll in die multifunktionale „Kulturweberei“ mit einer neuen Stadthalle transformiert.
Dass auch unscheinbare Gebäude wahre Schmuckstücke werden können, zeigt ein Wohnhaus in Hagelberg bei Bad Belzig. Durch großflächiges Öffnen von Fassade und Decken ist aus dem düsteren und engen Altbau das lichtdurchflutete Zuhause einer 6-köpfigen Familie geworden.
Doch auch Neubauten lassen sich umweltverträglich und ressourcenschonend ausführen, wenn sie von maßvoller Bescheidenheit sind, wie das schmale Wohnhaus in der Potsdamer Carl-von-Ossietzky-Straße. Es steht so selbstverständlich an einer alten Brandwand, als wäre es schon immer dagewesen. Ähnlich rücksichtsvoll verhalten sich zwei neue Wohnhäuser in Babelsberg, die behutsam auf ein Waldgrundstück gesetzt wurden, ohne dass ein Baum gefällt werden musste. Sie selbst sind aus Holz konstruiert, wie viele andere neue Gebäude, die damit ihren ökologischen Fußabdruck verringern. So auch das Fahrradparkhaus am Bahnhof Eberswalde, das mit einer filigranen Konstruktion ein starkes Zeichen setzt.
Projektvorstellung Lokschuppen Wittstock
Projektvorstellung Mehrfamilienhaus in vorelementierter Holzbauweise
Die Architektenkammer gibt auch in diesem Jahr eine Broschüre heraus, in der die Projekte dargestellt sind. Diese können Sie sich hier herunterladen.